Bin-Picking stellt hohe Anforderungen an die Sensorik, die Bildverarbeitung, die Planung und die Ausführung der Roboterzelle.
Eine der Grenzen einer Bin-Picking Roboterzelle ist die Erkennung der Objekte im Behälter.
Die Objekte können unterschiedliche Formen, Größen, Farben und Materialien haben und sich überlappen oder verdecken. Um die Objekte zu identifizieren und ihre Position und Orientierung zu bestimmen, muss der Roboter eine geeignete Sensorik verwenden, zum Beispiel Kameras, Laser oder Ultraschall. Die Sensorik muss in der Lage sein, die Objekte in verschiedenen Lichtverhältnissen und aus verschiedenen Blickwinkeln zu erfassen. Außerdem muss die Sensorik robust gegenüber Störungen wie Staub, Schmutz oder Reflexionen sein.
Eine weitere Herausforderung einer Bin-Picking Roboterzelle ist die Bildverarbeitung.
Die Bildverarbeitung ist der Prozess, bei dem die Sensordaten analysiert und interpretiert werden, um die relevanten Informationen für das Bin-Picking zu extrahieren. Die Bildverarbeitung muss in der Lage sein, die Objekte von dem Hintergrund zu unterscheiden, ihre Form und Größe zu erkennen, ihre Lage und Ausrichtung zu berechnen und mögliche Kollisionen oder Hindernisse zu erkennen. Die Bildverarbeitung muss auch schnell und zuverlässig sein, um eine hohe Produktivität und Qualität des Bin-Pickings zu gewährleisten.
Eine dritte Herausforderung einer Bin-Picking Roboterzelle ist die Planung.
Die Planung ist der Prozess, bei dem der Roboter entscheidet, welches Objekt er als nächstes entnehmen soll, wie er es greifen soll und wie er es an das Ziel bringen soll. Die Planung muss mehrere Faktoren berücksichtigen, wie zum Beispiel die Priorität der Objekte, die Greifbarkeit der Objekte, die Reichweite des Roboters, die Kollisionsfreiheit des Roboters und des Objekts und die Optimierung der Bewegungszeit und des Energieverbrauchs. Die Planung muss auch flexibel und einfach anpassbar sein, um auf Veränderungen in der Umgebung oder in den Anforderungen reagieren zu können.
Eine vierte Herausforderung einer Bin-Picking Roboterzelle ist die Ausführung.
Die Ausführung ist der Prozess, bei dem der Roboter die geplante Bewegung ausführt und das Objekt greift und ablegt. Die Ausführung muss präzise und stabil sein, um das Objekt sicher zu handhaben und Beschädigungen oder Verluste zu vermeiden. Die Ausführung muss auch fehlerfrei sein, um keine falschen oder unvollständigen Aktionen auszuführen. Die Ausführung muss auch überwacht und kontrolliert werden, um mögliche Fehler oder Abweichungen zu erkennen und zu korrigieren.
Ob Taktzeit und Entleerungsgrad der Bin-Picking Roboterzelle erreicht wird hängt im Wesentlichen von folgenden Faktoren ab:
- der Anzahl der möglichen Greifpunkte an den Objekten,
- der Anfälligkeit für Kollisionen zwischen dem Greifer und den Objekten oder der Kiste,
- der Genauigkeit der Objekt- und Lagererkennung durch das 3D-Vision-System,
- der Robustheit der Software für die kollisionsfreie Teileentnahme und die Roboterbahnplanung sowie
- der Flexibilität des Gesamtsystems für unterschiedliche Teiletypen.
Um diese Faktoren zu optimieren, müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, wie z.B.
- Das Greifer Design:
Der Greifer muss in der Lage sein, die Objekte sicher und stabil zu erfassen, ohne sie zu beschädigen oder zu verlieren. Dabei muss er auch flexibel genug sein, um verschiedene Formen, Größen und Materialien zu handhaben. Außerdem muss er die richtige Greifposition finden und die Bahnplanung so erfolgen, dass Singularitäten vermieden werden.
- Die Position des Roboters:
Der Roboter muss so in der Bin-Picking Zelle platziert werden, dass er einen optimalen Zugang zu dem Behälter hat, ohne dabei andere Maschinen oder Hindernisse zu berühren. Dabei muss auch die Reichweite und die Geschwindigkeit des Roboters berücksichtigt werden, um kurze Wege zu fahren und so die Taktzeit zu minimieren.
- Das 3D-Vision-System:
Das 3D-Vision-System ist das Herzstück einer Bin-Picking Zelle, da es die Objekte in dem Behälter erkennt, identifiziert und lokalisiert. Dabei muss es mit hoher Genauigkeit und Zuverlässigkeit arbeiten, auch bei schlechten Lichtverhältnissen oder reflektierenden Oberflächen. Außerdem muss es mit dem Roboter und dem Greifer synchronisiert sein, um die optimale Greifstrategie zu berechnen.
- Die Software:
Die Software steuert die gesamte Bin-Picking Zelle und ermöglicht die Kommunikation zwischen den verschiedenen Komponenten. Dabei muss sie benutzerfreundlich und anpassbar sein, um verschiedene Anwendungen und Objekte zu unterstützen. Außerdem muss sie eine hohe Prozesssicherheit und Qualität gewährleisten, indem sie Fehler erkennt und behebt.
- Die Integration: Die richtige Integration einer Bin-Picking Zelle in die bestehende Fertigungs- oder Logistikumgebung ist entscheidend, um die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Bin-Picking Roboteranlage zu gewährleisten. Dabei muss besonders auf die Kompatibilität der Schnittstellen, die Anforderungen an den Platzbedarf und die Sicherheitsvorschriften achten. Hierbei setzen in allen unseren Bin-Picking Projekten auf die vorherige vollumfängliche Simulation der Roboterzelle. So können wir sicher stellen das die zugesicherten Eigenschaden der Bin-Picking Zelle sicher erreicht werden. Neben der Simulation werden bei besonders kritischen Anwendungen umfangreiche Versuche in unserem Haus gefahren, um die Performance des Greifers sicher zu stellen.